Die Tiefenpsychologie beschäftigt sich mit dem Unterbewusstsein des Menschen. Gerade dieses Unterbewusstsein ist für viele psychische Erkrankungen bzw. bei gesunden Menschen einfach für viele unbewusste Handlungen zuständig. Das Unterbewusstsein lässt sich erkunden und bestimmte Dinge, gerade in der Vergangenheit, können der Grund für durch das Unterbewusstsein ausgelöste Probleme sein. Somit beschäftigt man sich bei einer tiefenpsychologischen Behandlung häufig mit der Vergangenheit der Patienten und mit den Folgen, welche sich für den Patienten in der Gegenwart ergeben.
Das Unterbewusstsein im Alltag
Als Erstes möchten wir Ihnen kurz zeigen, wie sich das Unterbewusstsein im Alltag auswirkt bzw. wie sich die eigenen Erinnerungen unbewusst in den Alltag einschleichen. Erst einmal kommen wir zum Unterbewusstsein an sich: Wenn Sie verschiedene alltägliche Dinge wie einen Einkauf erledigen oder einfach ein Glas Wasser nehmen und trinken, denken Sie dann über das, was sie machen, nach? Nein, das machen Sie nicht. Gewisse Dinge macht der Mensch einfach unterbewusst und automatisch. Erinnerungen aus der Vergangenheit sorgen häufig für bestimmte Eindrücke oder Gefühle. Wenn man an eine bestimmte Situation gute Erinnerungen hat, fühlt man sich unterbewusst wohl und empfindet ein bestimmtes Gefühl. Sie hatten bestimmt auch schon einmal in einer bestimmten Situation ein gutes und nicht erklärbares Gefühl. Manche Menschen waren beispielsweise als Kinder gerne in den Bergen, und fühlen sich deshalb in gebirgigen Umgebungen immer wohl.
Unterbewusstsein im negativen Sinn
Letztendlich geht es bei einer tiefenpsychologischen Behandlung immer darum, ein bestimmtes Problem zu lösen. Ein „Klassiker“ in diesem Sinne ist eine Gewalterfahrung in der Kindheit, gerade durch die eigenen Eltern. Diese können in der Zukunft dazu führen, dass man, ohne sich darüber bewusst zu sein, kein wirkliches Vertrauen mehr zu anderen Menschen aufbauen kann. Aber auch viele andere Dinge, die sich im Unterbewusstsein abspielen, können zu bestimmten Reaktionen in der Gegenwart führen. Wenn man beispielsweise negative Erinnerungen an einen bestimmten Namen hat, meidet man in Zukunft auch Personen bzw. fasst nicht so schnell Vertrauen zu Personen, die den gleichen Namen besitzen. Da es sich aber um das Unterbewusstsein handelt, erkennen Menschen mit Problemen dieser Art oft nicht, was tatsächlich mit ihnen los ist. Und hier hilft dann eine tiefenpsychologische Therapie.
Die tiefenpsychologische Therapie
Wie eine tiefenpsychologische Therapie aussieht, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Auch die Anzahl der Sitzungen ist sehr unterschiedlich. Manchmal gibt es nur wenige Sitzungen, in denen ein bestimmtes Problem behandelt wird und dies bereits nach kurzer Behandlung gelöst werden kann. Meistens dauern tiefenpsychologische Therapien jedoch sehr lange und können sich sogar auf mehrere Jahre und hunderte von Stunden erstrecken, dies wäre dann aber wirklich der Extremfall. Eine solche Therapie findet übrigens nicht so statt, wie viele Menschen denken. Weder wird jeder Patient in eine Hypnose versetzt noch liegt ein Patient auf einer Liege. Eine Hypnose kann tatsächlich sinnvoll sein, um das Unterbewusstsein zu ergründen, meistens wird sie aber nicht angewendet. Letztendlich wird in jeder Sitzung weiter ergründet, was es für Probleme in der Gegenwart gibt, wie diese in der Vergangenheit entstanden sind und was man in der Gegenwart gegen diese machen kann.